Briefing 2018

Fronius schreibt im Rahmen von Industry meets Makers 2018 zwei verschiedene Briefings aus. Dieses Briefing von der Fronius Business Unit Solar Energy bezieht sich auf das Thema "Wo ich bin - dort ist auch meine Energie". Die andere Herausforderung beschäftigt sich mit dem Thema "Dezentralisierung der Datenkommunikation von Fronius-Schweißsystemen" und wird von der Business Unit Perfect Welding beigesteuert. 

Ausgangslage

Für Stromkonsumenten gibt es derzeit keine Möglichkeit festzustellen, woher der momentan verbrauchte Strom kommt. Andererseits weiß ein Stromerzeuger (PV-, Windrad-, Kraftwerksbetreiber etc.) nicht, wo und von wem sein ins Netz eingespeister Strom gerade verbraucht wird. Gäbe es eine Möglichkeit, eine eindeutige Zuordnung zwischen verbrauchtem und erzeugtem Strom herzustellen, könnten sowohl auf Erzeuger- als auch Verbraucherseite Maßnahmen gesetzt werden, um einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie zu gewährleisten.

Als Beispiel könnte man den durch seine eigene PV-Anlage erzeugten, aber momentan im Haushalt nicht verbrauchten Strom an einem anderen Ort konsumieren, wie etwa das E-Auto an der Ladestation vom Supermarkt laden, oder bei Verwandten / Bekannten verbrauchen etc.. Gleiches gilt für Betreiber von stationären Speicheranwendungen. Einer Erweiterung dieses Gedankenganges sind fast keine Grenzen gesetzt.

Der Grund dieser fehlenden Möglichkeit einer Erzeuger-Verbraucher-Zuordnung ist unter anderem in der zentralen und hierarchisch geprägten Organisation unserer derzeitigen Energiesysteme zu finden. Speziell die Verwaltung von Klein- und Kleinstenergiemengen würde in viel zu hohen Transaktionskosten resultieren, wodurch flexible Anwendungsmöglichkeiten für individuelle Erzeuger- und Verbraucherprofile stark eingeschränkt sind.

Aufgabenstellung

Mithilfe von neuen technologischen Ansätzen, die sich die Vorteile dezentraler Kommunikation und Dokumentation zunutze machen, sollen Lösungen geschaffen werden, die es ermöglichen, eine Nachvollziehbarkeit von erzeugtem und verbrauchtem Strom zu gewährleisten.

Daraus ergibt sich auf Basis der oben dargestellten Ausgangssituation ein Themenfeld, das folgenden Randbedingungen gerecht werden muss:

  • Jede Energieeinheit im Energiesystem muss jederzeit eindeutig auf ihre Erzeugeranlage und Erzeugungszeitpunkt identifizierbar sein. Um eine exakte Zuordnung zwischen erzeugter und verbrauchter Energiemenge gewährleisten zu können, soll eine Skalierung in Einheiten von zehn Wattstunden (10 Wh) erfolgen.

  • Auf Basis dieser eindeutigen Kennzeichnung und Zuordnung von Energiemengen soll eine Möglichkeit geschaffen werden, den erzeugten Strom an einem beliebigen Ort verbrauchen zu können.

  • Da auch Erzeugungs- und Verbrauchszeitpunkt von prioritärer Relevanz sind, muss das System im Echtzeitmodus operieren.

  • Eine wichtige Voraussetzung ist die globale Skalierbarkeit des Systems. Für jeden gewünschten Teilnehmer soll die Verfügbarkeit gewährleistet sein.

Die Realisierung der Aufgabenstellung soll systematisch schrittweise in Phasen erfolgen, um ein optimales Ergebnis gewährleisten zu können.

  • Phase 1: In der ersten Phase gilt es zu ermitteln, welche Technologien sich zur Lösung eignen und wo ihre Vorteile gegenüber anderen Technologien liegen.

  • Phase 2: Im zweiten Schritt soll auf Basis des gewählten technologischen Ansatzes die Ausarbeitung eines Konzepts erfolgen.

  • Phase 3: Es soll ein funktionaler Prototyp in Form eines Proof of Concept (PoC) realisiert werden. In einer technischen Umsetzung sollen das Zusammenspiel zwischen Software und verschiedener Hardware (Wechselrichter, Smartmeter, etc.), sowie Skalierbarkeit des Systems gezeigt werden.

Die Einbeziehung bereits entwickelter Plattformen, wie z.B. der World Wide Stream (WWS) von Nokia, welche im Rahmen des IMM Programms 2018 zur Verfügung gestellt wird, wäre durchaus möglich.

Support, Leistungen und Perspektiven

Ausgehend von einer kurzen Briefing-Präsentation im Rahmen des Kick-Off Events am 21. März in Wien, werden bei Bedarf für interessierte Makers interne Workshops mit Experten aus unseren verschiedenen Produktdomänen angeboten.

Je nach möglichen Ideeansätzen zur Durchführung stellen wir Mentoren aus dem Produktmanagement mit entsprechenden Erfahrungen aus der Praxis, Kundensichtweise und / oder Technik für den Zugang zu Daten und Schnittstellen zur Verfügung; sofern erforderlich auch notwendige Fronius-Hardware für Prototyping. Die Kommunikation erfolgt nach Bedarf. Bei einem erfolgreichen und überzeugenden Proof-of-Concept sind langfristige Perspektiven zur Weiterentwicklung durchaus möglich.

Ansprechpartner

Die Hauptansprechpartner für das Projekt sind Christian Krell und Gerald Aigner.

BRIEFING-PITCH BEIM KICK-OFF (21.3./18.00)

Achtung: Das ist vorerst nur eine Einbettung unseres Facebook-Live-Streamings. Das Material in höherer Qualität kommt bald. Hier steht die Präsentation zum Download bereit. 

Nächste Aktivitäten

Ein Termin für das nächste Kleingruppentreffen wird in Kürze bekannt gegeben.

Aktivitäten, die schon stattgefunden haben


Über FRONIUS

Unternehmensportrait

Fronius International ist ein im Raum Zentraloberösterreich ansässiges Familienunternehmen mit weltweit mehr als 4000 Mitarbeiter. Neben seinem österreichischen Firmensitz betreibt Fronius Standorte in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Australien. Fronius betreibt drei Business Units, Perfect Welding, Perfect Charging und Solar Energy. Als Unternehmen in einem vorwiegend technologiegetriebenen Umfeld haben wir das starke Bestreben neue Technologiefelder zu ermitteln, zu analysieren und zu adaptieren.

Die Business Unit Solar Energy

24 Stunden Sonne ist unser großes Ziel und wir arbeiten täglich daran, diese Vision von einer Zukunft, in welcher der weltweite Energiebedarf aus 100 Prozent Erneuerbaren gedeckt wird, zu verwirklichen. Dementsprechend konzentrieren wir uns auf Lösungen, um Sonnenenergie kosteneffizient und intelligent zu erzeugen, zu speichern, zu verteilen und zu verbrauchen.

Mehr Details auf www.fronius.com + www.fronius.com/de/solarenergie